Vom christlichen Sterben – Trauerbesuchsdienst

Liebe Schwestern und Brüder!

Christus hat das Schicksal des Menschen voll und ganz auf sich genommen. Erhöht am Kreuz, hat er alle an sich gezogen und sie in seiner Auferstehung zu einem neuen Leben hinübergeführt. So hat er den Tod besiegt, die Menschen mit dem Vater versöhnt und ihnen den Zugang zur Vollendung geöffnet. Durch die Sendung seines Geistes hat er die Menschen zu seinen Schwestern und Brüdern gemacht, die an seinem Leben teilhaben.

In den Sakramenten strömt Christi Leben auf die Gläubigen über. Besonders in der Taufe und in der Eucharistie wird der Christ mit dem Herrn vereint und gewinnt Anteil an Christi Tod und Auferstehung. Im Sterben vollendet sich, was im Leben sakramental grundgelegt wurde. Wenn Christus wiederkommt und die ganze Schöpfung von der Verderbnis der Sünde und des Todes befreit ist, wird die Herrlichkeit des Herrn an den Erlösten offenbar. Wer daher lebt und stirbt im Glauben an das gemeinsame Schicksal mit dem Herrn, in der Hoffnung auf die Vollendung im Tod und in der Liebe zu Gott und den Menschen, für den ist das Sterben Übergang ins neue Leben.

Weil der Christ durch die Taufe Glied des Leibes Christi geworden ist, betrifft sein Sterben nicht nur ihn selbst, seine Familie und seine Freunde, sondern auch die Kirche. Darum begleitet sie nicht nur das Leben, sondern auch das Sterben der Gläubigen mit ihrem Gebet und den Sakramenten.

An den Tagen zwischen Tod und Begräbnis gedenkt sie bei der Eucharistiefeier in besonderer Weise des Verstorbenen. Beim Begräbnis erweist die Gemeinde dem Verstorbenen einen Dienst brüderlicher Liebe und ehrt den Leib, der in der Taufe Tempel des Heiligen Geistes geworden ist. Sie gedenkt dabei des Todes und der Auferstehung des Herrn, sie erwartet in gläubiger Hoffnung die Wiederkunft Christi und die Auferstehung der Toten. So ist die Begräbnisfeier Verkündigung der Osterbotschaft und in gleicher Weise Ausdruck von Trauer und Hoffnung, um die Angehörigen in der Hoffnung zu stärken und durch christlichen Trost aufzurichten.

Es braucht seine Zeit, um den Schmerz des Verlustes und die eigene Trauer zu verarbeiten und zu bewältigen. Um dieser menschlichen Verfaßtheit entgegen zu kommen, hat die Kirche die Tradition des Sechswochenamtes und des Jahresgedächtnis entwickelt. In unserer Pfarrei nun wollen wir einen weiteren Schritt gehen und einen Trauerbesuchsdienst anbieten.

Der Trauerbesuchsdienst bietet insbesondere Gespräche und menschliche Nähe an. In unserer Pfarrei stehen Inge Bornemann, Yvonne Bertram, Bethen und Maria Jakoby, Kellerhöhe dafür zur Verfügung. Sie haben für ihre Aufgaben in der Akademie Stapelfeld eine spezielle Ausbildung absolviert und unterliegen selbstverständlich der absoluten Schweigepflicht. Vor dem Sechswochenamt erhalten die Trauerfamilien einen Brief vom Pfarramt mit dem Hinweis auf die Möglichkeit, den Trauerbesuchsdienst in Anspruch nehmen zu können. Nach dem Sechswochenamt meldet sich ein Mitglied des Trauerbesuchsdienstes telefonisch, um zu erfragen, ob ein Trauergespräch gewünscht wird, ggf. wird ein Gesprächstermin vereinbart. Wenn Sie es nicht zeitnah möchten, steht es Ihnen frei, auch in späterer Zeit sich zu einem Treffen zu verabreden.

So hoffen wir, Ihnen etwas mehr Nähe und Beistand schenken zu können.

Im Gebet an Ihrer Seite und mit lieben Grüßen der Mitglieder des Trauerbesuchsdienstes

Ihr Pastor Msgr. Dr. Költgen