Geschichte der Wallfahrt

 

Geschichte der WallfahrtDer Überlieferung nach wurde das Gnadenbild (1380-1400) auf dem Flüsschen Soeste stromaufwärts schwimmend von Landleuten gesehen, die gerade auf den Feldern arbeiteten. Die Leute glaubten an ein Wunder und beschlossen, es in die Kapelle des nahe gelegenen adeligen Hauses Lethe zu bringen. Als der Wagen mit dem Gnadenbild vor dem Dorf Bethen ankam, sträubten sich die Pferde. Obwohl man alle Kräfte aufbot,  den Wagen von der Stelle zu bewegen, blieb dieser stehen. Man hielt diese Begebenheit abermals für ein Wunder und schloss daraus, dass Maria an diesem Ort verehrt werden wollte.  Schnell verbreitete sich die Kunde von diesen Ereignissen, und von überall strömten die Menschen herbei, um vor dem Gnadenbild Hilfe und Trost in ihren Ängsten und Nöten zu finden. Die eingeschnitzte Figur des Gnadenbildes (Höhe 111 cm) stellt in strenger Formgebung Maria dar, die den vom Kreuz genommenen Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß trägt. Ihr liebevoller Gesichtsausdruck hebt sich in seiner Aussagekraft von vielen artverwandten Vesperbildern ab, die die Schmerzverzerrtheit betonen.

1448 findet sich die erste urkundliche Erwähnung der Wallfahrt, die sich bis zur Reformation großer Beliebtheit erfreute.

1669 wurde die durch den Drosten des Amtes Cloppenburg, Carl Othmar von Grothaus erbaute heutige Gnadenkapelle durch den münsterischen Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen feierlich eingeweiht. Der von ihm gestiftete Barockaltar trägt noch heute sein Wappen. Während der Zeit der Weltkriege und des Nationalsozialismus suchten viele Mütter und Frauen vor dem Bild der schmerzhaften Mutter Schutz und Zuflucht in ihren seelischen Leiden und beteten für ihre im Felde stehenden Väter, Männer, Brüder und Söhne. Eine besondere Beziehung und Zuneigung hatte der ehemalige Bischof von Münster, Clemens August Kardinal von Galen, der 1934 bei einer Glaubenskundgebung mit über 25000 Männern sich vor dem Gnadenbild eingefunden hatte.