Siebelt Lengert – Metallbaukünstler stellt in Bethen aus
Von Dirk Faß
Kunst gibt es in den verschiedensten Variationen. Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit von Menschen, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines Prozesses. Und dieses Kunstwerk steht am Ende eines Prozesses. Kunst gibt es im ganz Kleinen wie auch im ganz Großen. Ja, ganz sicher, es ist ein weiter Bereich.
Siebelt Lengert hat sich seit über 30 Jahren einer Kunstrichtung gewidmet, die auch harte körperliche Arbeit bedeutet. Dabei liegt sein Rohmaterial, es ist Eisen, auf manchem Hinterhof, oder auf dem Schrottplatz. Hier und da zusammengetragen auf seinem Grundstück, harrt es den Dingen die da kommen. Lengert verschafft sich einen Überblick über diese Dinge, wie rostige Eisenträger, Rohre, Teile aus Arbeitsgeräten, Antriebsketten und dergleichen, dann erwacht die Idee! Zunächst ein Grundgerüst? Oder auch schon die grobe Darstellung eines Fabelwesens? Für Lengert, der mit Schutzgas arbeitet und jedes Teil Stück an Stück zusammenschweißt, ist es, was man ohne weiteres erkennen kann, keine leichte oder gar gesundtreibende Arbeit.
Dabei reichen die erschaffenen Gegenstände von der Größe einer Maus, bis zu einer mannshohen Gestalt. Passend dazu, sucht er sich harte ausgetrocknete möglichst krumm geschlängelte Äste aus Eiche oder Natursteine, die in das Kunstobjekt mit aufgenommen werden. Eine große Zahl solcher Objekte sind in den Jahren in seiner Werkstatt entstanden.
Seit 1998 bestückt der in Sandkrug ansässige, gelernte heute 63-jährige Rohrschweißer regelmäßig Kunsthandwerkermärkte von Leer, Wildeshausen bis Bruchhausen-Vilsen. Auch im Park der Gärten kann man seine Kunst bewundern. Im vergangenen Jahr präsentierte er seine Kunstwerke rund um den See im Bürgerpark in Großenkneten.
Seine Metallkunst für Parks und Gärten bekommt nicht nur durch Ansetzen von Patina das richtige Erscheinungsbild, sondern werden ungewollt im Zusammenhang mit einer naturnahen Umgebung zu einem Blickfang. Und das noch nach Jahren, wenn sich an der Figur eine Kletterrose festhält oder es mit Efeu umrankt wird.
Liebe Gäste, der Friedensplatz ist zum Leben erweckt! Was kann doch so ein Areal mehr bereichern, wie eine Artenvielfalt von Kunstobjekten! Und dabei kommt es an wie sie platziert sind. Der Blickwinkel, wie auch Licht und Schatten spielen für den Betrachter eine Rolle. Siebelt Lengert, seiner Tochter und Bruder hatten beim Aufstellen der einzelnen Objekte, was auch eine schweißtreibende Arbeit bedeutet, immer im Blick, welche Skulptur wo am besten Wirkung zeigt.
Liebe Gäste. Siebelt Lengert arbeitet beruflich mit geistig und körperlich Behinderten auf Gut Sannum. Auch dort wird in einer Werkstatt geschweißt, gepflext und poliert und dabei untereinander beraten, wie aus den verschieden Eisenschrotteilen ein neues Unikat entstehen kann. Nicht nur die Bewohner des Heimes die er an der Arbeit beteiligen lässt, kommen neugierig ins Staunen, wenn zum Beispiel es aus einem alten Waschkessel eine verzierte Feuer- oder Blumenschale wird.
Liebe Gäste ich freue mich sehr, das Siebelt Lengert hier im Wallfahrtsort Bethen, Ja, auf diesem denkwürdigen Ort seine Werke so ausgedehnt zeigen darf und das für die nächsten vier Wochen. Mögen in der Zeit viele Besucher aus nah und fern kommen, sich mit den Kunstwerken aus Eisenschrott auseinandersetzen und mit einem Schmunzeln oder gar lachen vor so mancher der Objekte stehenbleiben. Ja, dann, dann ist das Kunstwerk das geworden was ist. Und meine lieben Gäste, und das wollen wir jetzt bei einem Rundgang auch tun.
Der Metallkünstler Siebelt Lengert wird an drei kommenden Wochenenden jeweils am Sonntag in der Zeit von 15. bis 18. Uhr für die Besucher zur Verfügung stehen.